Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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Einlagerung flüssiger Abfälle

Textfassung des Videos "In-situ Verfestigung"

Bis 1990 wurden im Endlager Morsleben über 8.000 Kubikmeter flüssige radioaktive Abfälle eingelagert. Dies entspricht rund 22 % des insgesamt in Morsleben eingelagerten Abfallvolumens. Der weitaus größte Teil der flüssigen Abfälle stammt aus den Kernkraftwerken Greifswald und Rheinsberg in der ehemaligen DDR.

Feste radioaktive Abfälle wurden im Endlager Morsleben gestapelt sowie teilweise verstürzt oder verkippt. Im Gegensatz dazu wurden die flüssigen radioaktiven Abfälle in Tanks nach unter Tage gebracht. Mit Hilfe von Braunkohlenfilterasche wurden sie vor Ort, vorwiegend in zwei Einlagerungskammern im Südfeld, verfestigt.

Von 1978 bis 1982 wurden die flüssigen radioaktiven Abfälle mit der Braunkohlenfilterasche zu einem breiigen Gemisch verarbeitet bevor sie in den Einlagerungshohlraum eingebracht wurden. Das nicht exakt einstellbare Verhältnis von Bindemittel und radioaktiver Flüssigkeit führte jedoch zu unterschiedlichen Problemen. War das Gemisch zu trocken, kam es durch Kegelbildung zu einer ungleichen Verteilung. War das Gemisch zu nass, konnte die radioaktive Flüssigkeit nicht vollständig gebunden werden. Überschüssige Flüssigkeit floss unkontrolliert in Hohlräume unter der eigentlichen Einlagerungskammer ab.

Um diese Probleme zu beheben, wurde ab 1983 die Braunkohlenfilterasche zuerst separat in den Hohlraum verblasen, sodass eine ebene und gleichmäßig bedeckte Fläche entstand.

Im zweiten Schritt wurde die radioaktive Flüssigkeit über dem Bindemittel versprüht. Um den Kontakt von radioaktiver Flüssigkeit mit dem umliegenden Salz zu verhindern, wurden gezielt trockene Randzonen geschaffen. Schließlich wurde erneut Braunkohlenfilterasche in den Einlagerungshohlraum verblasen. Der Zyklus begann von vorn.

Nach 1990 wurden keine flüssigen radioaktiven Abfälle mehr in Morsleben eingelagert, da die Transportsicherheit bei der Anlieferung nicht gewährleistet war. Gesetzliche Regelungen sehen heute vor, flüssige radioaktive Abfälle zu verfestigen, bevor sie an ein Endlager abgegeben werden.

Stand: 28.01.2016

Übergang der Betreiberaufgaben

Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und das Endlager Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Die Verantwortung für die Projekte lag vorher beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Die Weichen für den Betreiberwechsel stellte das "Gesetz zur Neuordnung der Organisationsstruktur im Bereich der Endlagerung", das am 30. Juli 2016 in Kraft trat. Das BfS konzentriert sich auf die staatlichen Aufgaben des Strahlenschutzes, etwa im Bereich des nuklearen Notfallschutzes, der medizinischen Forschung, des Mobilfunks, des UV-Schutzes oder der Messnetze für Radioaktivität in der Umwelt.

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