Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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Die Entwicklung der Salzstruktur in Morsleben

Entstehung des Wirtsgesteins Salz

Die heutigen Salzvorkommen in Nordeuropa entstanden vor ca. 260 Millionen Jahren. Am Ende des Erdzeitalters "Rotliegend", entsteht ein Sedimentbecken mit geringen Höhenunterschieden. Dieses "Germanische Becken" bildet nach der Überflutung durch Meerwasser das Zechsteinmeer, das große Teile Europas von England bis Russland und bis in den süddeutschen Raum bedeckt. Das Zechsteinmeer wird im Norden durch eine Barriere begrenzt, die sich vom heutigen Nordwest-Dänemark bis nach Rügen erstreckt.

Diese Barriere behindert den Wasseraustausch mit dem Ozean. Das damalige heiße Klima führt durch Verdunstung zur Erhöhung des Salzgehalts. Tiere und Pflanzen im Zechsteinmeer sterben. Auch die Uferbereiche veröden. Winde wehen Staub in das Meer. Er lagert sich als dünne Tonschicht am Meeresboden ab. Mit fortschreitender Verdunstung lagern sich darauf die schwer löslichen Bestandteile Kalk und Gips ab: Der so genannte "Anhydrit" – wasserfreier Gips – entsteht.

Nach Ton und Anhydrit lagert sich Steinsalz als dritte Sedimentschicht ab. Die Kalisalze - als Verbindungen mit der höchsten Löslichkeit – folgen. Bei Unterbrechung der Meerwasserzufuhr bilden sich dünne Sand- und Tonschichten. Damit ist der erste Zyklus der Zechsteinbildung – die so genannte "Werra-Folge" – abgeschlossen. Danach findet eine weitere Absenkung des Beckens statt, Meerwasser dringt erneut ein. Der Zyklus beginnt von vorne. Es bilden sich Staßfurt-, Leine- und Aller-Folge.

Auf den Zechsteinfolgen lagern sich in den folgenden Erdzeitaltern, durch Wind und Wasser transportiert, Materialien ab. Es entstehen weitere Schichten. Die öde Salzwüste weicht einer blühenden Landschaft.

30 Millionen Jahre nach Beginn der Salzbildung, am Ende der Trias, ab dem Keuper, bricht der Untergrund auf. Es kommt zu Ausdehnungsbewegungen in der Erdkruste. Es bilden sich Schollen, die voneinander durch Brüche – so genannte "Störungen" - getrennt werden. Das weitere Schicksal des Salzes ist von Ort zu Ort unterschiedlich.

Die Entwicklung der Salzstruktur in Morsleben

Wegen seiner geringen Dichte drängt das Salz an der Bruchstelle im Allertal nach oben. Unter dem Druck weiterer Ablagerungen beginnt das Salz zu fließen und sammelt sich an der Bruchzone zu Salzkissen. Durch das abfließende Salz sinkt die Geländeoberfläche an den Flanken ab und es bilden sich Tröge. In diesen findet verstärkt weitere Ablagerung statt. Es bildet sich ein Salzstock.

Der obere Bereich des Salzstocks, der im Kontakt mit dem Grundwasser steht, wird aufgelöst. Nur die unlöslichen Bestandteile bleiben zurück und bilden das Hutgestein. Durch das Gleichgewicht von Salzaufstieg und Salzauflösung bildet sich eine ebene Grenze zwischen Salz und Hutgestein, der so genannte Salzspiegel.

In der Oberkreide, vor 89 Millionen Jahren, kommt es zusätzlich zu Kompressionsbewegungen. Es bilden sich Falten. Diese werden zusammen geschoben und nach oben gedrückt. Teile der Falten, die in Kontakt mit Grundwasser geraten, werden aufgelöst. An den Stellen, an denen viel Salzgestein aufgelöst wird, ist das Hutgestein heute besonders mächtig. Es gibt Stellen, an denen ist es durch Faltenrückstände teilweise durchlässig.

Das Bergwerk wird zur Gewinnung von Kalisalz errichtet. Später wird Steinsalz der Staßfurt- und Leinefolge gewonnen. Die Bergwerksstollen queren an vielen Stellen das spröde Anhydritgestein.

Stand: 05.05.2015

Übergang der Betreiberaufgaben

Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und das Endlager Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Die Verantwortung für die Projekte lag vorher beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Die Weichen für den Betreiberwechsel stellte das "Gesetz zur Neuordnung der Organisationsstruktur im Bereich der Endlagerung", das am 30. Juli 2016 in Kraft trat. Das BfS konzentriert sich auf die staatlichen Aufgaben des Strahlenschutzes, etwa im Bereich des nuklearen Notfallschutzes, der medizinischen Forschung, des Mobilfunks, des UV-Schutzes oder der Messnetze für Radioaktivität in der Umwelt.

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