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Ursachen von Leukämie bei Kindern aufdecken

Bundesamt für Strahlenschutz bringt internationale Experten an einen Tisch

Ausgabejahr 2016
Datum 11.11.2016
  • Mit einem internationalen Fachworkshop will das BfS die Erforschung der Ursachen von Leukämie bei Kindern weiter voranbringen.
  • Auf Einladung des BfS tauschen sich vom 14. bis 16. November 2016 in München Kinderärzte, Strahlenschutz-Experten, Epidemiologen, Genetiker und Wissenschaftler weiterer Fachrichtungen über ihre Forschungsergebnisse und den aktuellen Erkenntnisstand ihrer Disziplinen aus.
  • Ziel ist es, neue Ansatzpunkte für die Ursachenforschung zu ermitteln und Forschungsstrategien fortzuentwickeln.

Mit einem internationalen Fachworkshop will das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) die Erforschung der Ursachen von Leukämie bei Kindern weiter voranbringen. Viele Faktoren stehen im Verdacht, Leukämie bei Kindern auszulösen – darunter, neben z.B. Infektionen und Pestiziden, auch niedrige Dosen an Radioaktivität und niederfrequente Magnetfelder der Stromversorgung. Trotz vielfältiger Ansätze und erster Erkenntnisse besteht nach wie vor Forschungsbedarf, da über die Ursachen der Krankheit weiterhin zu wenig bekannt ist.

"Wir gehen davon aus, dass die Mechanismen, die eine Leukämie auslösen, sehr komplex sind", erklärt Anja Lutz vom BfS. "Deswegen brauchen wir eine intensive interdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit, um die Entwicklung von Leukämie bei Kindern besser verstehen zu können."

Leukämie gehört einerseits zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Kindern unter 15 Jahren. Anderseits tritt Leukämie im Vergleich zu anderen Krankheiten selten auf: Von 10.000 Kindern erkrankt etwa eines an Blutkrebs. "Damit Studien aussagekräftige Ergebnisse liefern, müssen möglichst viele vergleichbare Krankheitsfälle untersucht und mit Daten von Kindern, die nicht erkrankt sind, verglichen werden. Für diese große und notwendige Zahl an Fällen sind Partner im In- und Ausland notwendig", verdeutlicht Lutz die Bedeutung von Wissenschaftskooperationen. "Auch um herauszufinden, welchen Einfluss Umweltfaktoren wie Luft- und Wasserverschmutzung oder der Lebensstil haben, benötigen wir internationale Vergleichsdaten."

5. Internationaler Workshop zur Ursachenforschung für Leukämie bei Kindern

Auf Einladung des BfS tauschen sich vom 14. bis 16. November 2016 in München Kinderärzte, Strahlenschutz-Experten, Epidemiologen, Genetiker und Wissenschaftler weiterer Fachrichtungen über ihre Forschungsergebnisse und den aktuellen Erkenntnisstand ihrer Disziplinen aus. Ziel ist es, neue Ansatzpunkte für die Ursachenforschung zu ermitteln und Forschungsstrategien fortzuentwickeln.

Mit dem Workshop bringt das BfS bereits zum fünften Mal internationale Experten an einen Tisch, die sich mit den Ursachen der Leukämien bei Kindern befassen. Ausgangspunkt für die Initiative des BfS sind zum einen Untersuchungen, die auf einen möglichen Zusammenhang zwischen niederfrequenten Magnetfeldern der Stromversorgung und dem Erkrankungsrisiko für Leukämie bei Kindern hinweisen. Zum anderen knüpfen die Diskussionen an die sogenannte KIKK-Studie an: Die Untersuchung aus dem Jahr 2007 zeigte für Kinder unter fünf Jahren, die im Nahbereich eines Kernkraftwerks wohnten, ein signifikant erhöhtes Risiko, an Leukämie zu erkranken. In beiden Fällen gibt es für die Ursachen der Erkrankungen keine wissenschaftlich belastbaren Erklärungen.

Stand: 11.11.2016

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