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Elektromagnetische Felder

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Elektromagnetische Felder

Elektromagnetische Felder und die belebte Umwelt

An das Bundesamt für Strahlenschutz werden häufig Fragen nach schädlichen Auswirkungen

  • hochfrequenter elektromagnetischer Felder, wie zum Beispiel von Mobilfunk-Basisstationen, oder
  • niederfrequenter elektrischer und magnetischer Felder, wie etwa von Starkstromleitungen,

auf Tiere und Pflanzen gerichtet. Aus der Bevölkerung werden einzelne Beobachtungen gemeldet, die mit elektromagnetischen Feldern in Zusammenhang gebracht werden, wie zum Beispiel kranke Bäume in der Nähe von Basisstationen, Verschwinden von Bienen oder Fledermäusen sowie Desorientierung von Brieftauben.

Dabei sollte beachtet werden, dass es sich um einzelne Beobachtungen handelt, und dass ein zeitlicher und räumlicher Zusammenhang zwischen dem Aufbau von Leitungen oder Sendeanlagen und Veränderungen in der Tier- und Pflanzenwelt nicht durch elektromagnetische Felder bedingt sein muss, sondern auch rein zufällig sein oder andere Ursachen haben kann. Nur wenn sich solche Beobachtungen auffällig häufen und keine andere plausible Erklärung vorliegt, sollte ein möglicher Zusammenhang mit elektromagnetischen Feldern wissenschaftlich überprüft werden.

Das BfS hat eine umfassende Literaturrecherche durchgeführt und eine Stellungnahme zu möglichen Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer sowie niederfrequenter und statischer elektrischer und magnetischer Felder auf Tiere und Pflanzen erstellt. Daraus ergibt sich, dass die für den Menschen gültigen Grenzwerte auch Tiere und Pflanzen ausreichend schützen.

Tiere: Keine negativen Einflüsse durch elektromagnetische Felder beobachtbar

Das häufig beobachtete Bienensterben ist durch Krankheiten, Parasiten und Pestizide verursacht, aber nicht durch elektromagnetische Felder.

Einige Tiergruppen – Meerestiere, Vögel und einige Säugetierarten – können das Erdmagnetfeld wahrnehmen und sich danach orientieren. Die Felder des Mobilfunks und die Wechselfelder der Stromversorgung stören diese Orientierung nicht, auch nicht bei Brieftauben. Andere negative physiologische Einflüsse wurden bei Tieren ebenfalls nicht belegt. Speziell für Fledermäuse bedeuten nicht die Felder eine Gefahr, sondern die Zerstörung ihrer Quartiere durch Umbauten von Dachstühlen, unter anderem im Zusammenhang mit dem Aufstellen von Mobilfunk-Sendeanlagen.

Für Vögel kann der Zusammenstoß mit Windkrafträdern, Starkstromleitungen oder Masten eine konkrete Gefahr bedeuten. Andererseits nutzen sie zum Teil Leitungen und Masten als Sitz- beziehungsweise Brutplatz. Dabei können vor allem große Vogelarten wie Greifvögel, Eulen oder Störche an ungünstig konstruierten Mittelspannungsmasten einen Stromschlag erleiden. Diese Masten werden daher nach und nach umgerüstet. Schwankungen in der Populationsdichte einiger Vogelarten können durch menschliche Eingriffe in die Ökosysteme verursacht werden. Einen direkten Zusammenhang mit elektrischen und magnetischen Feldern gibt es aber nicht.

Pflanzen: Gravierende schädigende Wirkungen auf die Pflanzengesundheit sind nicht belegt

Bei Pflanzen hat die Wissenschaft noch nicht abschließend geklärt, ob bestimmte Intensitäten und Frequenzen elektrischer, magnetischer und elektromagnetischer Felder das Wachstum von Pflanzen hemmen oder fördern können. Gravierende schädigende Wirkungen auf die Pflanzengesundheit wurden aber bisher nicht beobachtet.

Berichte über Baumschäden im Umfeld von Mobilfunk-Basisstationen können ebenfalls nicht in einen direkten ursächlichen Zusammenhang mit elektromagnetischen Feldern gebracht werden: Im Umkreis vieler Basisstationen ist der Baumbestand völlig gesund, an anderen finden sich geschädigte Bäume – das eine wie das andere lässt sich fotografisch dokumentieren.

Auch in Gegenden ohne jeglichen Mobilfunk treten Baumschäden auf. Die Ursachen für den Zustand der geschädigten Bäume erläutern regelmäßige Berichte des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zum Waldzustand – sie reichen von Krankheiten und Parasiten bis zu Umweltverschmutzung und Klimawandel. Elektromagnetische Felder gehören nicht zu den Ursachen.

Stand: 08.03.2017

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© Bundesamt für Strahlenschutz