Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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Das Endlager

Fossile Wässer in Konrad

Gegen Grundwasser ist das Endlager durch toniges Gestein abgedichtet. Vorhandene Wässer sind Einschlüsse aus der Entstehungszeit der Erzlagerstätte.

Eine Tropfstelle unter Tage Lösungszutritte in Konrad (1)Eine Tropfstelle unter Tage. Die Tiefenwässer stammen aus der Zeit als sich die geologischen Schichten vor vielen Millionen Jahren ablagerten.

Die Erzlagerstätte Konrad hat sich vor rund 150 Millionen Jahren marinsedimentär gebildet, das heißt, sie ist aus einem Urmeer entstanden. Als sich die geologischen Schichten ablagerten, wurden Teile dieses Meerwassers eingeschlossen. Da das Gestein des zukünftigen Endlagers Konrad die Eigenschaft besitzt, geringfügige Mengen Wasser aufnehmen zu können, sitzt dementsprechend ein Teil dieses fossilen Wassers (Formationswasser) eingeschlossen in feinen Poren und Klüften im Gestein.

Aufkommen und Menge

Beim Betrieb des Lagers, beispielsweise beim Auffahren von Hohlräumen unter Tage, wird das Gestein „verletzt“ und gibt die eingeschlossene Lösung frei. Die „Entwässerung“ des Gesteins erfolgt über Tropf- und Sickerstellen unter Tage. Solche Stellen führen nur ein begrenztes Kontingent an fossilem Wasser und versiegen deshalb nach einiger Zeit völlig.

Im Jahr 2009 betrugen die Lösungszutritte insgesamt rund 6.000 Kubikmeter. Dies entspricht einer Menge von etwa 16 Kubikmetern pro Tag. Dabei stammte eine Hälfte aus den Zutritten im Grubengebäude. Die anderen 3.000 Kubikmeter stammen aus einer geologischen Schicht, dem Hilssandstein in circa 400 Meter Tiefe, die die Schachtröhre 2 im Süden des Schachtgeländes durchquert.

Die Wässer werden kontinuierlich überwacht und in Wassertanks sowie sogenannten Pumpensümpfen (Auffangstellen, aus denen das Wasser abgepumpt wird) unter Tage gesammelt. Einen Teil nutzen die Bergleute zur Staubbekämpfung und zur Fahrbahnpflege unter Tage. Der Rest wird nach über Tage abgeleitet.

Keine Verbindung zum Grundwasser

Im Bereich des Endlagers Konrad gibt es keine direkten natürlichen Verbindungen zwischen grundwasserführenden Schichten und den tiefer liegenden geologischen Schichten, in denen künftig schwach- und mittelradioaktive Abfälle eingelagert werden. Künstlich geschaffene Verbindungen, die bei früheren Probebohrungen entstanden sind, sind mittlerweile dicht verfüllt. Die beiden Schachtröhren des Endlagerbergwerks werden nach Ende der Betriebszeit ebenfalls verschlossen.

Entscheidender Unterschied zur Asse

Der künftige Einlagerungsbereich für schwach- und mittelradioaktive Abfälle des Endlagers Konrad steht somit nicht im Kontakt mit Oberflächenwässern. Dies ist der entscheidende Unterschied zur Schachtanlage Asse II, in das aus dem Nebengebirge Wasser in den Salzstock fließt. Die Salzformation wird dadurch fortlaufend geschädigt und das Bergwerk ohne Sanierung irgendwann vollständig vollaufen. Die 160 bis 400 Meter mächtige Deckschicht aus Tongestein dichtet das Endlager Konrad großflächig ab und verhindert das Eindringen von oberflächennahem Wasser. Da die geologische Barriere intakt ist und keine wasserwegsamen Zonen existieren, ist ein Zutritt von oberflächennahem Grundwasser ausgeschlossen.

Stand: 30.03.2017

Übergang der Betreiberaufgaben

Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und das Endlager Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Die Verantwortung für die Projekte lag vorher beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Die Weichen für den Betreiberwechsel stellte das "Gesetz zur Neuordnung der Organisationsstruktur im Bereich der Endlagerung", das am 30. Juli 2016 in Kraft trat. Das BfS konzentriert sich auf die staatlichen Aufgaben des Strahlenschutzes, etwa im Bereich des nuklearen Notfallschutzes, der medizinischen Forschung, des Mobilfunks, des UV-Schutzes oder der Messnetze für Radioaktivität in der Umwelt.

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