Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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Betrifft: Konrad – Wie wird die Umgebung um das künftige Endlager Konrad überwacht?

Anfang 11.10.2016
Ende 11.10.2016

Infoveranstaltung "Betrifft: Konrad" am 11. Oktober 2016 in der Info Konrad Betrifft: Konrad – Wie wird die Umgebung um das künftige Endlager Konrad überwacht?Dr. Hartmut Schulz (IAF – Radioökologie GmbH) erläutert in der Info Konrad die Arbeit der unabhängigen Messstelle

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) informierte in der dritten Veranstaltung der Reihe "Betrifft Konrad" über die radiologische Umgebungsüberwachung rund um das künftige Endlager Konrad.

Dabei wurden die Programme zur Überwachung der Umgebung von Seiten des Betreibers BfS als auch von Seiten der unabhängigen Messstelle IAF – Radioökologie GmbH, ein Labor für Radionuklidanalytik, vorgestellt. Aufgabe der radiologischen Überwachung ist die Kontrolle der Einhaltung der maximal zulässigen Aktivitätsabgaben bzw. die Feststellung künstlicher Radionuklide. Die "Richtlinie zur Emissions- und Immissionsüberwachung" (REI) regelt die radiologische Überwachung von kerntechnischen Anlagen. Die Genehmigung für Konrad schreibt zusätzlich ergänzende Messungen vor. Damit wurde IAF als unabhängiges Labor beauftragt.

Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Überwachung durch den Betreiber und die unabhängige Messstelle wurden erläutert: Der Betreiber überwacht vor allem Messpunkte im Nahbereich um Schacht Konrad – wie z.B. die künftige Abluft und die Abwässer zum aktuellen Zeitpunkt und ab Inbetriebnahme. Die unabhängige Messstelle untersucht in jährlich über 260 Proben u.a. den Boden und landwirtschaftliche Produkte (z.B. Mais, Raps, Milch) im Umkreis von 10 km sowie im Referenzgebiet (z.B. am Naturpark Drömling in 60 km Entfernung). Die gemessenen Radionuklide (z.B. Cäsium, Strontium) lassen sich auf die Atomkatastrophe von Tschernobyl zurückführen, die Messwerte sind unbedenklich.

Kontrolle schon deutlich vor Einlagerungsbeginn

Das BfS kontrolliert bereits lange vor Inbetriebnahme des Endlagers Emissionen und Immissionen rund um Schacht Konrad, obwohl nach REI lediglich eine Überwachung von 2 Jahren vor Inbetriebnahme vorgeschrieben ist. Durch die Umgebungsüberwachung werden vor Inbetriebnahme Referenzwerte ermittelt, die in der Phase der Inbetriebnahme und im Betrieb des Endlagers dem Vergleich dienen.

Im Anschluss kam es durch Fragen einiger Bürgerinnen und Bürger zur Diskussion:

  • Wie lange wird die Grubenluft über Schacht Konrad 2 abgegeben?
  • Werden die zu erwartenden Abwässer neben den Radionukliden auf zusätzliche Inhaltsstoffe untersucht?
  • Werden bei der Messung von Radionukliden auch Zerfallsprodukte gemessen?
  • Welcher Strahlenexposition darf ein Mensch im seinem Leben ausgesetzt sein?

Diese und andere Fragen führten im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Betrifft: Konrad" am 11. Oktober 2016 in der Infostelle Konrad zum Austausch zwischen Bürgern und Mitarbeitern des BfS und der unabhängigen Messstelle IAF. Referenten waren Dr. Volker Kunze, Leiter des Fachgebiets für "Strahlenschutz, Störfallanalysen, Anlagensicherung und Safeguards", und von der unabhängigen Messstelle Dr. Hartmut Schulz.

Für Rückfragen oder zusätzliche Informationen zur Veranstaltung stehen Ihnen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Infostelle Konrad gerne zur Verfügung.

Veranstaltungsreihe "Betrifft: Konrad"

Die Veranstaltungsreihe "Betrifft: Konrad" ist ein Forum für interessierte Bürgerinnen und Bürger, um über aktuelle Arbeiten und Fragestellungen mit dem BfS zu diskutieren.

Adresse

BfS INFO KONRAD
Chemnitzer Straße 27
38226 Salzgitter-Lebenstedt

Kontakt

INFO KONRAD
Telefon: 05341 - 86 73 099
Fax: 030 - 18333 1285
Homepage: Endlager Konrad
Stand: 12.10.2016

Übergang der Betreiberaufgaben

Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und das Endlager Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Die Verantwortung für die Projekte lag vorher beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Die Weichen für den Betreiberwechsel stellte das "Gesetz zur Neuordnung der Organisationsstruktur im Bereich der Endlagerung", das am 30. Juli 2016 in Kraft trat. Das BfS konzentriert sich auf die staatlichen Aufgaben des Strahlenschutzes, etwa im Bereich des nuklearen Notfallschutzes, der medizinischen Forschung, des Mobilfunks, des UV-Schutzes oder der Messnetze für Radioaktivität in der Umwelt.

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