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Info Konrad
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Zusätzliches Programm zur Umgebungsüberwachung Konrads gestartet
Bis zur Inbetriebnahme Konrads werden noch einige Jahre vergehen. Die Umgebung Konrads muss laut gesetzlicher Forderung erst zwei Jahre bevor der erste radioaktive Abfall das Endlager erreicht überwacht werden. Trotzdem hat das BfS auf Wunsch des Niedersächsischen Landvolkes die Umgebungsüberwachung Konrads nun schon viel früher aufgenommen und sogar ausgeweitet.
Als Betreiber des Endlagers muss das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) nachweisen, dass die Grenzwerte der Strahlenschutzverordnung für die Bevölkerung und das Personal eingehalten werden. Für Ableitungen (Abwässer und Abluft) sowie für eine Direktstrahlung aus dem Betrieb des Endlagers beträgt der Grenzwert 1 Millisievert pro Jahr. Das ist ungefähr die Hälfte der natürlichen Strahlenbelastung, der jeder Bundesdeutsche im Schnitt pro Jahr ausgesetzt ist. Die Erfahrungen aus anderen Betrieben zeigen aber, dass dieser Wert in der Realität deutlich unterschritten wird.
Im Radius von bis zu 10 Kilometern werden diverse Proben genommen und auf ihren Radionuklidgehalt untersucht
Überwachung von Abwässern, Luft und Pflanzen
Bereits vor der Inbetriebnahme Konrads werden alle Ableitungen messtechnisch erfasst und kontrolliert. Dies schreibt die "Richtlinie zur Emissions- und Immissionsüberwachung kerntechnischer Anlagen" (REI) vor. So werden Abwässer beprobt und gemessen, aber auch die Abluft aus dem Schacht oder die Pflanzen, die in der Konrad-Umgebung wachsen, werden beprobt und kontrolliert. Dies geschieht zum einen durch den Betreiber, zum anderen durch eine unabhängige Messstelle. So kann über Vergleichswerte die tatsächliche Belastung durch das Endlager verifiziert werden.
Wunsch des Niedersächsischen Landvolks nach weiteren Beprobungen
Viele Landwirte in der Umgebung machen sich Gedanken, dass ihre Produkte durch das Endlager radiologisch belastet werden könnten. Deshalb ist das Niedersächsische Landvolk mit dem Wunsch an das BfS herangetreten, die Umgebungsüberwachung Konrads durch ein weiteres Messprogramm zu ergänzen. Diesem Wunsch hat das BfS nun mit der Beauftragung eines weiteren Instituts (IAF – Radioökologie GmbH), einem Labor für Radionuklidanalytik, Rechnung getragen.
Größerer Überwachungsradius, mehr Proben
Ein Mitarbeiter nimmt eine Bodenprobe
Der Überwachungsradius beschränkt sich für das Messprogramm nach REI auf fünf Kilometer. Dagegen arbeitet das ergänzende Messprogramm mit Proben aus einem Radius von zehn Kilometern. Gesetzlich vorgeschrieben ist dabei die Beprobung von Boden, Gras, Getreide, Milch, Gemüse, Obst, Wasser und Luft. Zusätzlich wird die IAF noch Mais, Raps, Zuckerrüben, Nadeln/Laub und Waldmeister beproben. Zu den 58 vorgeschriebenen Proben pro Jahr nach REI werden nun noch einmal 195 zusätzliche Proben durch das unabhängige Messinstitut IAF genommen und ausgewertet.
Messprogramm in 2012 gestartet
Das zusätzliche Messprogramm ist im Januar 2012 gestartet und die ersten Messdosen sind bereits angebracht. Landwirte und Privatpersonen können sich mit ihren Produkten als Probengeber zur Verfügung stellen. Kontakt: info@bfs.de
Stand: 10.02.2012