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Stilllegung

Stilllegung

Das BfS hat am 15. Januar 2010 als Ergebnis des Optionenvergleichs bekannt gegeben, dass nach jetzigem Kenntnisstand die Rückholung der Abfälle aus der Schachtanlage die beste Option darstellt. Untersucht wurden neben der Rückholung auch die Vollverfüllung der Schachtanlage sowie die Umlagerung der Abfälle in tiefere Schichten der Asse. Da die Langzeitsicherheit – und damit die Sicherheit für spätere Generationen – von herausgehobener Bedeutung ist und derzeit nur durch die Rückholung gewährleistet werden kann, wurde die Option als beste Variante ermittelt. Die Asse-GmbH hat die betrieblichen Voraussetzungen für die Durchführung der Rückholung zu schaffen. Die Möglichkeit dieser Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Schachtanlage Asse ist abhängig von:
- Dem Zustand der Gebinde. Sind die Fässer stark beschädigt oder sogar korrodiert (verrostet), kann radioaktives Material ausgetreten sein und die Handhabung der Abfallfässer ist erschwert.
- Dem Zustand des umgebenden Salzes. Ist das umgebende Material mit radioaktivem Material verunreinigt (kontaminiert), so muss dieses möglicherweise ebenfalls als Abfall geborgen werden.
- Der Verfestigung des Salzes, das zum Schutz vor radioaktiver Strahlung in den meisten Kammern über die Fässer gekippt wurde. Ist dieses Salz durch die Bewegungen des Gebirges (Konvergenz) stärker als erwartet zusammengepresst und verfestigt, können die Fässer nur langsam und gegebenenfalls händisch (das heißt nicht mit ferngesteuerten Schaufelladern) geborgen werden.
- Dem Zustand der Einlagerungskammern. Ist die Beschädigung der Kammern durch Bruchvorgänge sehr hoch, erschwert dies durch nötige Sicherungsmaßnahmen die Rückholung ebenfalls (z.B. wenn aufwändige Ausbaue vor oder während der Bergung notwendig sind).

Die Rückholung bedeutet zwar eine erhöhte radioaktive Belastung für das Personal unter Tage und die Bevölkerung; nach derzeitigem Kenntnisstand wird sich diese jedoch deutlich unterhalb der zulässigen Grenzwerte bewegen. Eine vollständige Rückholung ist nur dann möglich, wenn der Zustand des Grubengebäudes, insbesondere der Zutritt von Salzlösungen aus dem umgebenden Gebirge, dies zulässt. Derzeit laufen Maßnahmen, die Standfestigkeit des Grubengebäudes zu erhöhen und die Möglichkeiten der Fassung von Salzlösungen zu verbessern. Außerdem werden parallel zu den Vorbereitungen der Rückholung Notfallmaßnahmen vorbereitet, um die noch unter Tage befindlichen Abfälle möglichst sicher einzuschließen, sofern durch einen sprunghaften Anstieg des Salzlösungszutritts eine Rückholung unmöglich wird. Diese parallele und integrierte Planung bedeutet, dass die Vorbereitung der Notfallmaßnahmen keinen Einfluss auf die Durchführbarkeit einer Rückholung hat. Es werden in der Vorbereitung der Notfallmaßnahmen keine Arbeiten durchgeführt, die die Rückholung erschweren oder unmöglich machen.

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