schachtanlage asse

Strahlenschutz

In der Schachtanlage Asse wurden von 1967 bis 1978 ca. 125.000 Gebinde mit schwach- und ca. 1.300 Gebinde mit mittelradioaktiven Abfällen in ehemalige Abbaukammern im Steinsalz eingelagert. Seit dem 1.1.1979 werden keine radioaktiven Abfälle mehr in die Schachtanlage Asse verbracht.

Die Aufgaben des Strahlenschutzes der Schachachtanlage Asse ergeben sich daher in erster Linie aus der Strahlenschutzverordnung, den daraus abgeleiteten Richtlinien sowie den Anordnungen und Genehmigungen der Bergbehörde. Die Strahlenschutzmaßnahmen dienen dem Schutz der Belegschaft vor ionisierenden Strahlen und umfassen die strahlenschutzmäßige Überwachung der betrieblichen Arbeiten sowie die Überwachung der Emissionen und der Umweltradioaktivität in der näheren Umgebung der Schachtanlage Asse.

Die wesentlichen Aufgaben des Bereiches Strahlenschutz erstrecken sich daher auf folgende Tätigkeiten:

Betrieblicher Strahlenschutz

  • Durchführung von personenbezogenen Messungen
  • Feststellung Personendosis
  • Durchführung von Messungen in Strahlenschutzbereichen
  • Ortsdosismessungen
  • Dosisleistungsmessungen
  • Kontaminationsmessungen

Gammaspektrometrische Messplätze zur Messung niedriger Aktivitäten

Photo: Gammaspektrometrische Messplätze

Emissionsüberwachung der Abluft

  • Bestimmung der Aktivitätskonzentation in der Bergwerksabluft
  • Erfassung der meteorologischen Daten zur Ausbreitungssituation

Immissionsüberwachung

  • Messung der Aerosolaktivität in der Umgebungsluft
  • Messung der Gammadosis und Dosisleistung an ausgewählten Messstellen in der Umgebung
  • Bestimmung der spezifischen Aktivität von Boden-, Bewuchs- und Wasserproben

Strahlenexposition in der näheren Umgebung der Schachtanlage Asse

Quelle: Aerogeophysikalische Erkundungen des Asse-Höhenzuges (2001); Bundesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) http://www.bgr.de

Darstellung: Strahlenexposition
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Die lokalen Schwankungen der natürlichen Strahlenexposition ergeben sich aufgrund unterschiedlicher Gesteins- und Bodenarten. Die in der Umgebung der Schachtanlage gemessenen Strahlenexpositionen können aus den Strahlenschutz-Jahresberichten entnommen werden. Die Werte liegen im Schwankungsbereich der natürlichen Strahlenexpositionen am Standort Asse.

Meteorologische Messstation der Schachtanlage Asse

Photo: Meteorologische Messstation

Die Programme zur Abluft- und Umgebungsüberwachung durch den Betreiber und durch eine unabhängige Institution wurden in Anlehnung an die "Richtlinie zur Emissions- und Immissionsüberwachung kerntechnischer Anlagen" aufgestellt. Dabei wurden im Einvernehmen mit der Behörde sowohl die Fortschreibung der v. g. Richtlinie als auch die anlagen- und standortspezifischen Gegebenheiten des Bergwerkes berücksichtigt.

Alle Proben zur Durchführung des betreibereigenen Überwachungsprogramms werden durch Mitarbeiter des Forschungsbergwerkes Asse entnommen bzw. gesammelt.

An den Messungen und Auswertungen sind der Bereich Endlagersicherheitsforschung der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit mbH (GRS) in Braunschweig, das Zentrale Radionuklidlaboratorium der Universität Regensburg, das Institut für Strahlenhygiene des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in Neuherberg sowie das Institut für Strahlenschutz des Helmholtz Zentrums München beteiligt. Die Ergebnisse der langjährigen Überwachungsmessungen zeigen, dass die mit der Lagerung von radioaktiven Abfällen und der Durchführung von Forschungsaufgaben in der Schachtanlage Asse zusammenhängende Strahlenexposition sowohl für die Belegschaft als auch für die Bevölkerung der umliegenden Ortschaften im Vergleich zur natürlichen und zivilisatorischen Strahlenexposition einen unbedeutenden Beitrag liefert.

In den Jahresberichten über "Strahlenschutz und Umgebungsüberwachung im Bereich der Schachtanlage Asse" werden die wichtigsten Daten der betrieblichen Überwachung sowie die im Rahmen der betreibereigenen Umgebungsüberwachung ermittelten Messergebnisse veröffentlicht: