schachtanlage asse

Salzlösungen aus dem Deckgebirge

Seit 1988 tritt an Natriumchlorid gesättigte Lösung aus dem Deckgebirge in das Grubengebäude ein. Die erste Tropfstelle wurde 1988 in der Kammerreihe 5 gefunden, seit 1989 hat sich der Zutritt nach Westen verlagert und der Hauptweg der Salzlösung geht durch die Kammerreihe 3 (siehe Grafik). Diese Salzlösung tritt aus den umgebenden Schichten des Deckgebirges in das Grubengebäude ein, da sich aufgrund der langen offenen Standzeit des Bergwerks und der damit verbundenen Auflockerung des Gesteins und der Entfestigung des Tragsystems Wegsamkeiten für außerhalb des Salzsattels im tiefen Gestein anstehende Lösungen gebildet haben. Der exakte Zutrittsort dieser Lösungen ist nicht bekannt und mit derzeitigem Stand der Technik nicht feststellbar. Auch ist es nicht möglich, die große Fläche, auf der ein Lösungszutritt festgestellt wird, langfristig zu versiegeln und den Zutritt damit zu stoppen. 

Gefasste Salzlösung [m3/Woche]

Heute werden täglich insgesamt etwa 12 Kubikmeter dieser Natriumchlorid-Lösung aufgefangen. Etwa 10 m3  werden auf der 658-m-Sohle, 1,6  m3 auf der 725-m-Sohle und ca. 0,2 m3 auf der 750-m-Sohle gefasst. Insgesamt wurden bis heute ca. 60.000 Kubikmeter aufgefangen. 

Diese Lösung wird an allen Sammelstellen regelmäßig durch den Strahlenschutz gemessen. Sie ist kontaminationsfrei. Daher darf sie als solche über ein Zwischenspeicherbecken auf der 490-m-Sohle nach über Tage verbracht werden. Diese Lösung wird mit LKW abtransportiert und zur Verfüllung und Stabilisierung anderer Bergwerke verwendet.

Die Lösung nimmt keinen Weg durch die Einlagerungskammern, sondern einen anderen Weg, und kann so kontaminationsfrei in der Sohle vor der Kammer 9 auf der 750-m-Sohle gesammelt werden. Ein maximal festgestellter Wert an Cäsium-137 betrug etwa 17 Bq/kg, das ist deutlich weniger als die durchschnittliche Cs-137-Aktivität in einem Kilo Gartenerde in Niedersachsen (ca. 50 Bq/kg).