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Cäsium-137-Konzentration in Salzlösungen der Schachtanlage Asse seit langem bekannt und gemeldet

Presseinformation

Die in Salzlösungen der 750-m-Sohle in der Schachtanlage Asse gemessenen Cäsium-137-Konzentrationen sind den Betreibern der Schachtanlage Asse sowie den zuständigen Behörden seit langem bekannt. Die Konzentrationen sind auf frühere Streckenkontaminationen der Fahrwege während der Einlagerungszeit zurückzuführen. Sie stellen keine Gefahr für das Betriebspersonal oder die Umwelt dar.

"Wir wissen seit Anfang der 90er Jahre, dass im Niveau der 750-m-Sohle punktuell Salzlösungen mit Cäsium-137-Konzentrationen vorliegen", teilte Günther Kappei, Leiter der Schachtanlage Asse, anlässlich der heutigen Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz im Niedersächsischen Landtag mit. Die Cäsiumkonzentrationen, so Kappei, sind auf frühere Streckenkontaminationen während der Einlagerungszeit in den Jahren 1967 bis 1978 zurückzuführen.

In der Schachtanlage Asse treten grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Laugen auf -  aktuell aus dem Deckgebirge zutretende Laugen sowie alte Laugen aus früheren Zeiten.

Der Großteil der aktuell zutretenden Salzlösung in Höhe von täglich etwa 12 Kubikmetern wird auf der 658-m-Sohle gefasst. Ein geringer Teil von etwa 0,2 Kubikmetern pro Tag wird im Bereich des Abbaus 9 auf der 750-m-Sohle aufgefangen. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass diese Laugen in Kontakt zu den eingelagerten Abfällen in diesem Bereich stehen. Sie sind kontaminationsfrei im Sinne der Strahlenschutzverordnung und werden mit Zustimmung der Bergbehörde nach über Tage gebracht und zur Flutung stillgelegter Bergwerke eingesetzt.

Daneben gibt es an einzelnen Stellen der 750-m-Sohle Laugen aus früheren Zeiten. Deren Cäsium-137-Aktivitätskonzentrationen liegen zum großen Teil unterhalb der Freigrenze von 10.000 Becquerel pro Kilogramm, das heißt, sie können im Sinne der Strahlenschutzverordnung außer Acht gelassen  werden. An einigen wenigen Stellen in der zweiten südlichen Richtstrecke überschreiten die Aktivitätskonzentrationen die Freigrenze um das Dreifache. An einer einzigen Stelle, vor Kammer 12, liegt eine Konzentration bis zum Achtfachen der Freigrenze vor. Hierbei handelt es sich um alte Laugen, die vermutlich aus dem nördlichen Carnallititbaufeld stammen, welches nach der Kaligewinnung mit Nassversatz aus der Salzaufbereitung verfüllt wurde. Die Kontaminationen sind den zuständigen Behörden bekannt. Diese Salzlösungen werden bei Erfordernis infolge betrieblicher Arbeiten – z. B. im Zusammenhang mit dem Bau von Strömungsbarrieren – in den Tiefenaufschluss umgelagert. Für das Betriebspersonal und die Umwelt stellen diese Aktivitätskonzentrationen in den Salzlösungen zu keiner Zeit eine Gefahr dar.

Remlingen, 16.06.2008