Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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Glossar

Deutschsprachiges Glossar

Effektive DosisEinklappen / Ausklappen

Trifft ionisierende Strahlung auf biologisches Gewebe (wie z.B. im menschlichen Körper), tritt sie damit in Wechselwirkung und kann so genannte stochastische Strahlenwirkungen (wie z.B. Krebserkrankungen) auslösen. Die Wahrscheinlichkeit, dass solche Strahlenwirkungen auftreten, hängt von der Höhe der effektiven Dosis ab.

Die Organe und Gewebe des menschlichen Körpers sind unterschiedlich empfindlich bezüglich dieser Wirkungen – beispielsweise ist die menschliche Haut weniger empfindlich gegenüber ionisierender Strahlung als verschiedene innere Organe.

Die effektive Dosis berücksichtigt dies und dient dazu, das Risiko für das Auftreten stochastischer Strahlenwirkungen zu bewerten.

Berechnung

Man erhält die effektive Dosis, indem man die ermittelten Organ-Äquivalentdosen zunächst mit dem jeweiligen Gewebe-Wichtungsfaktor multipliziert. Die Gewebe-Wichtungsfaktoren geben die Empfindlichkeit eines Gewebes gegenüber stochastischen Strahlenwirkungen an. Die so gewichteten Organ-Äquivalentdosen werden addiert und ergeben die effektive Dosis.

Einheit

Die Einheit der effektiven Dosis ist Sievert (Sv). Ein Sievert entspricht 1 Joule pro Kilogramm (J/kg). In der Praxis des Strahlenschutzes werden in der Regel Bruchteile der Dosiseinheit verwendet, zum Beispiel Millisievert (mSv) oder Mikrosievert (µSv).

EinfallenEinklappen / Ausklappen

Neigungswinkel einer Gebirgsschicht gegen die Horizontalebene nach Größe und Richtung.

Eingebettete Fall-Kontroll-StudieEinklappen / Ausklappen

In einer Kohortenstudie kann es notwendig sein, für eine bestimmte Fragestellung zusätzliche Informationen zu nutzen, die nicht für die gesamte Kohorte vorliegen oder die aus wirtschaftlichen Gründen nicht für alle Kohortenmitglieder erfasst werden können. In diesem Falle werden aus der Kohorte "Fälle" und Kontrollen ausgewählt, für die dann (eingebettet in die Kohortenstudie) im Rahmen einer Fall-Kontroll-Studie weitergehende Datenerhebungen, z.B. durch Befragungen, durchgeführt werden.

EinlagerungsfeldEinklappen / Ausklappen

mehrere Einlagerungskammern (Grubenbauen für die Endlagerung radioaktiver Abfälle) bilden ein Einlagerungsfeld.

EinlagerungskammerEinklappen / Ausklappen

für die Endlagerung radioaktiver Abfälle hergestellter Grubenbau mit einem Querschnitt von z.B. 40 Quadratmeter.

EinlagerungsstelleEinklappen / Ausklappen

Standort, an dem sich die Einlagerungsfelder befinden.

EinlagerungsstreckeEinklappen / Ausklappen

für die Einlagerung errichteter horizontaler Grubenbau.

EinlagerungstransportstreckeEinklappen / Ausklappen

Strecke zwischen Schacht und Einlagerungskammern, in der die Abfallgebinde bis zum Bestimmungsort transportiert werden.

Einrichtung, maschinelleEinklappen / Ausklappen

Maschinen und Fahrzeuge im Kontrollbereich des Endlagerbergwerks.

einstürzenEinklappen / Ausklappen

Der Begriff "einstürzen" kann sich auf

  • Einsturzgefährdung im laufenden bergtechnischen Betrieb eines Bergwerks,
  • den Zusammenbruch des gesamten Bergwerkes im laufenden Betrieb oder
  • die Gefahr von Einstürzen in Folge von verstärkten Verformungen des Bergwerks und damit verstärkten Wasserzutritten

beziehen.

  1. Einsturz von Teilen des Bergwerks bzw. einzelner Hohlräume im laufenden Betrieb

    Hierbei handelt es sich in der Regel um das Herauslösen von Teilen der Decke bis hin zum Einsturz der gesamten Decke in einem Bergwerk. Die Felsbrocken sind im Regelfall von einigen Kilogramm bis hin zu Tausenden Tonnen schwer. Bergbauexperten bezeichnen solche Einstürze auch als "Löserfall".

  2. Plötzlicher Zusammenbruch des gesamten Grubengebäudes

    Alte Salzbergwerke können so instabil sein, dass das gesamte Grubengebäude des Bergwerks zusammenstürzt. Gerade in Bergbaugebieten tritt dies immer wieder auf und kann zu bis an der Erdoberflächen deutlich sicht- oder spürbaren Einbrüchen, etwa von Straßen oder Gebäuden, führen. Dies wird oft als „instantaner“, also plötzlicher und kompletter Zusammenbruchs eines Bergwerks bezeichnet. Bergbauexperten sprechen nur bei einem kompletten Einbruch des gesamten Grubengebäudes von einem Einstürzen.

  3. Einsturz in Folge laufender Verformungen und verstärkter Wasserzutritte

    Wenn sich ein altes Salzbergwerk durch den von außen auf Hohlräume einwirkenden Gebirgsdruck verformt, kann Wasser eindringen. Mit zunehmenden Verformungen bilden sich immer größere Risse, durch die dann auch mehr Wasser eindringen kann. Bei einem größer werdenden und akuten Wassereinbruch löst das in das Bergwerk eindringende Wasser die Tragpfeiler des Bergwerks auf, so dass es zu verstärkten Zusammenbrüchen und Einstürzen – der Fachmann spricht dann etwa von einem "Nachbrechen" – im Bergwerk kommt. Die grundlegende Gefahr ist hier der Gebirgsdruck auf Hohlräume. Dessen Folge ist wiederum ein erhöhter Wassereinbruch, der in der Folge zu weiteren bzw. verstärkten Einstürzen im Bergwerk führt.

Bergbauexperten sprechen nur im zweiten Fall von Einstürzen. In der Öffentlichkeit, unter interessierten Laien und in den Medien wird in allen drei Fällen von Einstürzen oder einer Einsturzgefährdung gesprochen, und diese Begriffe werden häufig synonym verwendet.

Elektrische Feldstärke Einklappen / Ausklappen

Maß für die Stärke und Richtung eines elektrischen Feldes. Die Einheit ist Volt pro Meter (V/m).

Elektrische Ladung Einklappen / Ausklappen

Eigenschaft von Körpern, die darin besteht, dass eine Anziehungskraft zwischen den geladenen Körpern entsteht. Willkürlich unterscheidet man zwischen positiven und negativen elektrischen Ladungen. Ladungen mit gleichen Vorzeichen stoßen sich ab, jene mit ungleichen Vorzeichen ziehen sich an. Die Einheit ist Coulomb (C).

Elektrischer Strom Einklappen / Ausklappen

Die bezogen auf die Zeit durch den Querschnitt eines Leiters hindurchfließende elektrische Ladung. Die Einheit ist Ampere (A).

Elektrisches FeldEinklappen / Ausklappen

Kraftfeld, das sich zwischen elektrisch geladenen Körpern ausbildet. Entsprechend der Größe seiner elektrischen Ladung wird auf einen Körper im elektrischen Feld eine Kraftwirkung ausgeübt. Maß für die Stärke und Richtung dieser Kraftwirkung ist die elektrische Feldstärke E, deren Betrag in Volt pro Meter (V/m) angegeben wird.

Elektrische SpannungEinklappen / Ausklappen

Maß für die Arbeit, die erforderlich ist, um eine Ladung in einem elektrischen Feld von einem Punkt zum anderen zu bringen, dividiert durch die Ladung. Die Einheit ist Volt (V)

Elektroenzephalogramm (EEG) Einklappen / Ausklappen

eine Methode zur Messung von Hirnströmen

Elektromagnetisches Feld Einklappen / Ausklappen

Vom elektromagnetischen Feld spricht man, wenn zeitlich veränderliche elektrische und magnetische Felder bei hohen Frequenzen unlösbar miteinander verknüpft sind.

Elektron Einklappen / Ausklappen

Elementarteilchen mit einer negativen elektrischen Elementarladung. Elektronen umkreisen den positiv geladenen Atomkern. Ihre Zahl bestimmt das chemische Verhalten des Atoms.

Elektronvolt (eV)Einklappen / Ausklappen

Das Elektronvolt (eV) ist eine Energieeinheit, die in der Atom-, Kern- und Teilchenphysik häufig benutzt wird. Sowohl die Masse von Elementarteilchen als auch die Energie, auf die sie in Teilchenbeschleunigern gebracht werden, werden in Elektronvolt angegeben. Ein Elektronvolt ist die Energie, die ein Teilchen mit der Elementarladung e erhält, wenn es im Vakuum die Spannung von 1 Volt durchläuft, durch diese Beschleunigungsspannung eine höhere Geschwindigkeit und somit eine größere kinetische Energie gewinnt: 1 eV = 1,602 E-19 Joule.

Elektrosensibilität Einklappen / Ausklappen

Umschreibung für eine subjektiv empfundene besondere Empfindlichkeit gegenüber niederfrequenten und hochfrequenten elektromagnetischen Feldern. Elektromagnetische Felder werden als Ursache für verschiedene Befindlichkeitsstörungen wie Kopf- und Gliederschmerzen, Schlaflosigkeit, Schwindelgefühle, Konzentrationsschwächen oder Antriebslosigkeit gesehen. Ein wissenschaftlicher Nachweis für einen ursächlichen Zusammenhang zwischen den Beschwerden und dem Einwirken niederfrequenter oder hochfrequenter elektromagnetischer Felder konnte bisher nicht erbracht werden.

ElektrosensitivitätEinklappen / Ausklappen

Besondere Empfindlichkeit gegenüber nieder- und hochfrequenten elektromagnetischen Feldern. Betroffene Personen spüren z.B. elektrische Ströme nachweislich bei geringeren Intensitäten als der Durchschnitt der Bevölkerung.

Elektrostatisches Feld Einklappen / Ausklappen

Zeitlich unveränderliches elektrisches Feld - siehe "elektrisches Feld"

EmissionEinklappen / Ausklappen

Aussendung, Ausstrahlung, Ausströmen

EndlagerEinklappen / Ausklappen

Lagerort für eine sichere, zeitlich unbeschränkte und wartungsfreie Aufbewahrung von Schadstoffen.

Endlagerung Einklappen / Ausklappen

Unter Endlagerung versteht man die sichere, zeitlich ausreichende Isolation von Schadstoffen von der Biosphäre. Im Rahmen der Endlagerung radioaktiver Abfälle sind die radioaktiven Stoffe durch ein Mehrbarrierensystem von der "Biosphäre" fern zu halten. Der dafür zu betrachtende und erforderliche Zeitrahmen ergibt sich aus den "Halbwertszeiten" der endzulagernden Abfälle und des daraus abzuleitenden Gefährdungspotenzials.

EndlagerungsbedingungenEinklappen / Ausklappen

unter Berücksichtigung von Standortspezifischen Gegebenheiten festgelegte Anforderungen an endzulagernde Abfallgebinde.

Endpunkte (harte, weiche)Einklappen / Ausklappen

Erkrankungsarten, die in epidemiologischen Studien untersucht werden. Zu den "harten" Endpunkten zählen beispielsweise Gesamtsterblichkeit, ausgewählte Todesursachen, Krebserkrankungen, etc., während man unter "weichen" Endpunkten Erkrankungen wie z.B. Kopfschmerzen, Befindlichkeitsstörungen etc. versteht.

EnergiedosisEinklappen / Ausklappen

Die Energiedosis beschreibt die Energie, die auf eine Volumeneinheit eines beliebigen Materials oder Gewebes durch ionisierende Strahlung übertragen wird, bezogen auf die Masse dieser Volumeneinheit.

Die Einheit der Energiedosis ist Gray (Gy). 1 Gray entspricht 1 Joule pro Kilogramm (J/kg).

EntladekammerEinklappen / Ausklappen

Umladestelle zwischen Transportwagen und Stapelfahrzeug.

EntstauberEinklappen / Ausklappen

Technisches Gerät, welches Luft ansaugt und mit Hilfe eines Filters den Staub auffängt und sammelt.

Epidemiologie Einklappen / Ausklappen

Wissenschaftszweig, der sich mit der Verteilung von übertragbaren und nicht übertragbaren Krankheiten und deren physikalischen, chemischen, psychischen und sozialen Determinanten und Folgen in der Bevölkerung befasst.

Epidemiologische Untersuchungen Einklappen / Ausklappen

Die Epidemiologie beschäftigt sich mit der Untersuchung der Verteilung von Krankheiten in der Bevölkerung sowie mit den Risikofaktoren, die dieser Verteilung zugrunde liegen. Die häufigsten Studientypen zur Untersuchung des Zusammenhangs von Erkrankungen und zugrunde liegenden Risikofaktoren sind Fall-Kontroll-Studien, Querschnittsstudien und Kohortenstudien.

EpirogenEinklappen / Ausklappen

großräumige tektonische Vorgänge innerhalb der Erdkruste, die über lange geologische Zeiten andauern und die das Gesteinsgefüge intakt halten.

EpizentrumEinklappen / Ausklappen

Projektion des Schwerpunktes einer Erdbebenherdfläche auf die Tagesoberfläche.

ErörterungsterminEinklappen / Ausklappen

Ein Erörterungstermin hat im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens eine gesetzlich verankerte Funktion. Gegenstand und Zweck ist es, die erhobenen Einwände gegen ein Projekt zu erörtern.

ErosionEinklappen / Ausklappen

Abtragung der Erdkruste zum Beispiel durch Wasser oder Wind.

ErtüchtigenEinklappen / Ausklappen

Durchführung von technischen Maßnahmen, die das Ziel haben, eine geforderte Leistung zu erreichen oder die Leistung zu verbessern.

Der Begriff findet für verschiedene Arbeiten, die in der Schachtanlage Asse II durchgeführt werden, Verwendung – z. B. kann das Grubengebäude oder ein Schacht ertüchtigt werden.

Espoo-KonventionEinklappen / Ausklappen

Die Espoo-Konvention ist ein Instrument zur Beteiligung betroffener Staaten und deren Öffentlichkeit an UVP-Verfahren, die erhebliche grenzüberschreitenden Auswirkungen haben können.

EvaporiteEinklappen / Ausklappen

aus wässrigen Lösungen durch starke oder vollständige Verdunstung des Lösungsmittels Wasser gebildete Minerale und Gesteine.

ExplorationEinklappen / Ausklappen

Maßnahmen zum Aufsuchen einer Lagerstätte oder zur Ermittlung der Gesteinseigenschaften und Lagerungsverhältnisse eines geologischen Körpers.

ExpositionEinklappen / Ausklappen

Mit Exposition bezeichnet man die Gesamtheit aller Umwelteinflüsse (biologisch, chemisch oder physikalisch), denen Gegenstände oder Lebewesen, insbesondere Menschen, ausgesetzt sind. Handelt es sich um den Einfluss von Strahlung, so spricht man von Strahlenexposition.

Alternativ

Expositionspfad Einklappen / Ausklappen

Weg der radioaktiven Stoffe von der Ableitung aus einer Anlage oder Einrichtung über einen Ausbreitungs- oder Transportvorgang bis zu einer Strahlenexposition des Menschen.

Expositionspfad, relevanterEinklappen / Ausklappen

Von den möglichen Wegen der radioaktiven Stoffe von der Ableitung aus einer Anlage oder Einrichtung über einen Ausbreitungs- oder Transportvorgang bis zu einer Strahlenexposition des Menschen werden die als relevant bezeichnet, die nach heutigem Kenntnisstand entweder durch Inkorporation (über Ernährungsketten), durch Inhalation oder durch externe Bestrahlung nennenswert zur Strahlenexposition eines Menschen beitragen können.

ExtensometerEinklappen / Ausklappen

Ein Extensometer ist ein Messgerät, das Gebirgsmechanik und Gebirgsdruck misst.

ExtrapulmonalEinklappen / Ausklappen

außerhalb der Lunge

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